att theaterproduktion
 
Nicolas Stemann: TerrorSpiel
Nach „Die Möwe“ von Anton Tschechow
 
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Foto: unbekannt
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  • Regie: Nicolas Stemann
  • Bühne: Katrin Nottrodt
  • Kostüme: Esther Bialas
  • Musik: Thomas Kürstner, Sebastian Vogel
  • Dramaturgie: Bernd Stegemann
  • Schauspieler: Stefanie Höner, Judith Huber, Philipp Hochmair, Theresa Berlage, Sebastian Dunkelberg,
    Eva Löbau
  • Tourmanagement: Andrea Tietz – att
  • Dauer: 75 Minuten
  • Premiere: 26.04.1997, Junge Hunde `97,
    Kampnagel Hamburg
  • Gastspiele : Green Room Manchester (1997),
    Prater der Volksbühne (1998)

Eine Koproduktion von Kampnagel Hamburg mit Nicolas Stemann in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theater, Musiktheater und Film der Universität Hamburg.


Wie geht Jungsein ohne Rebellion?

In „Die Möwe“ beschreibt Tschechow den zum Scheitern verurteilten Rebellionsversuch einer jungen Generation, die gefangen zwischen Regression und Aufstand um Identität ringt. Der Rahmen der Gesellschaftsnormen wird jedoch nicht verlassen, der rebellische Impuls verkehrt sich in sein Gegenteil und, und am Schluss spielen dann doch alle eifrig mit: Ein hysterisch-verzweifelter rasender Stillstand.

Der Regisseur Nicolas Stemann treibt die Konflikte der Tschechow-Figuren in schräger Weise auf ihre groteske Spitze, um dadurch ihrer schizophrenen Kommunikation eine sinnliche theatralische Form zu geben.

„TerrorSpiel“ ist der zweite Teil der TerrorTrilogie, die Nicolas Stemann und Bernd Stegemann 1997 erarbeitet haben. Der erste Teil „Antiogonegone“ lief in den Hamburger Kammerspielen und der dritte Teil „Leonce und Lena“ am Gostner Hoftheater. Die TerrorTrilogie wurde 1999 zum ersten Mal auf Kampnagel im Zusammenhang auf Kampnagel gezeigt.
Pressestimmen

...rundum gelungen. Eine Aufführung, in der die Konflikte der Figuren intelligent modernisiert und radikal auf den Punkt gebracht werden. Ein komisch-bissiges Kettensägen-Massaker...
Hamburger Morgenpost, 26.04.1997

Selbst der eingefleischte Tschechow-Apologet müsste Respekt haben vor dieser mutigen, aber nie sinnlos gegen den Strich gebürsteten Interpretation... So schrill und anarchisch das meiste in dieser Inszenierung daherkommt, so wahrhaftig und poetsich ist sie. Der Regie ebenbürtig: Schauspieler, Bühnenbild, Kostüme und Musik. Bravos.
Hamburger Abendblatt, 26.04.1997

So ist es wirklich, wenn man erwachsen wird: nicht schwebend, sondern brutal.
TAZ, 24.04.1997

Höhepunkt des Festivals „Junge Hunde’ 97 auf Kampnagel.
Hamburger Abendblatt, 12.05.1997

...edited with taste and cold aestheticism, stylish contemporary multi-media adaptation of Chekov’s „The Seagull“, light years away from the obvious crowd-pleasing shows...
The Big Issue, Manchester, 02.11.1997

Wer gutes Theater liebt, muss dieses Gastspiel aus Hamburg sehen!
Berliner Kurier, 12.06.1998

Allen Kürzungen zum Trotz, unbeeindruckt von eingebauten Zitaten von Jürgen Flimm bis Oliver Stone ist das schöne tiefe Stück von Tschechow nicht nur zu erkennen, es hat tatsächlich eine ganz heutige Form bekommen.
Radio Eins, 11.06.1998