att theaterproduktion
 
Anja Gronau: Faust V.12111
Nach Goethes „Faust“
 

Foto: Arno Declair
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  • Regie: Anja Gronau
  • Bühne: Rena Donsbach
  • Kostüme: Marco Kunz
  • Musik: Beat Halberschmidt
  • Dramaturgie: Sonja Bachmann
  • Lichtdesign: Marek Lamprecht
  • Künstlerische Mitarbeit: Marcel Luxinger
  • Darsteller: Stefan Düe, Eva Löbau, Marcus Reinhardt, Claudia Wiedemer
  • Produktionsleitung: Andrea Tietz – att
  • Dauer: 60 Minuten
  • Premiere: 14.3.2001 , Kampnagel Hamburg


Gefördert von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg

Kennen Sie den? Natürlich. Sie begegnen ihm überall: in der Zeitung, auf Homepages, in Reden, im Fernsehen, in Romanen, bei guten Ratschlägen. Eine Tragödie und eine Figur haben sich fest in unserer Kultur verankert. Immer wieder FAUST. Der Text hat sich in geflügelte Worte verwandelt, die bei allen Gelegenheiten herangezogen werden. Gründgens Mephisto dient als Vorbild und Illustration des unergründlichen Satanischen. Faust selbst als Identifikation für Zweifler an der Wissenschaft und Welt. Kaum ein deutscher dramatischer Text hat eine so lange Tradition aufgegriffen, seinen Autor sein Leben lang umgetrieben und selbst eine lange Inszenierungs- und Interpretationsgeschichte geschaffen. Das Faust-Archiv wurde seit dem Mittelalter bestückt und ist inzwischen zu einer ungeheueren Größe mit Sagen-, Text-, Verständnis- und Bildmaterial angewachsen.

In Anja Gronaus Inszenierung betreten vier Schauspieler den Faust-Text, das kulturelle Faust-Gedächtnis und erproben seine Tradition, loten mit unterschiedlichen szenischen, technischen und musikalischen Mitteln die Fremdheit und Bekanntheit des Klassikers im heutigen Gebrauch aus. Wie kann man sich der Allgegenwart und Umfasstheit nähern? Wann gerät Faust in Distanz, wann ergreift er einen auch heute noch? Wo wirkt er befremdlich, wo sehr vertraut?

Pressestimmen
Lieben Sie Goethe? Dann sollten Sie Anja Gronaus Version der 12111 „Faust“- Verse auf Kampnagel nicht verpassen.

Hamburger Morgenpost, 08.03.2001


Den Darstellern Stefan Düe, Eva Löbau, Marcus Reinhardt und Claudia Wiedemer gelingt in der weißen Wüste der Halle k1 das Unfassbare. Sie spielen gegen die Erwartungen eines Publikums, das hier den radikalen Bruch mit der alten Geschichte erwartet.

Die Welt 16.03.2001


Witzig ist das, sinnig und erfrischend respektlos. Auch, weil Gronau über die essayistische Arbeit die Bilder nicht vergisst. Die leben, weil die Schauspieler das Spiel mit der Rollensuche so schön durchtrieben umsetzen und weil Licht und Projektionen das Ganze ins Schweben bringen.

Am Ende weiß man, dass man alles und nicht viel weiß über Faust, und auch, warum er die Theatermacher immer noch umtreibt.

Die vier wühlen sich durch eine präzise auf Grundfragen gekürzte Faust-Version, spielen einander an die Wand und machen aus 60 Minuten Theater eine Sternstunde, die so schnell niemand aus seinem Gedächtnis löschen kann.

Kieler Nachrichten, 16.03.2001


 
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