att theaterproduktion
 
ArabQueen oder das andere Leben
Neukölln-Trilogie III. Teil – nach dem neuen Roman von Güner Yasemin Balci


Daten 201
3:
 

Festival Sens Interdits, Lyon, Frankreich

24., 25., 26.10.

Wildwuchs Festival, Schweiz  01.06.
Theater Leoben, Österreich 06.03.
Theater Schlanders, Italien 22.01.
Theater Brixen, Italien 21.01.
 
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Foto: Milan Benak
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Mariam führt ein Doppelleben: Zu Hause die folgsame Tochter strenger muslimischer Eltern. Auf der Straße die selbstbewusste ArabQueen, die mit ihrer Freundin Lena tanzen geht und sich andere kleine Freiheiten erschleicht. Als ihre Eltern eine Ehe für sie arrangieren wollen, steht Mariam vor einer Entscheidung, die ihr ganzes weiters Leben bestimmen wird.  

Die Journalistin Güner Balci schildert anhand der (wahren) Geschichte Mariams die Zerreißprobe, vor der viele junge muslimische Frauen in Deutschland stehen: der Tradition zu folgen oder sich von ihrer Familie zu emanzipieren – mit allen Konsequenzen.

Mit „ArabQueen“ greift  der Heimathafen Neukölln ein weiteres brisantes Thema auf. Das Stück beschließt nach „Arabboy“ und „Sisters“ die Neukölln-Trilogie unter der Regie von Nicole Oder.

Regie: Nicole Oder, Bühne: Julia von Schacky, Kostüm: Wiebke Meier,  Musik: Heiko Schnurpel, Dramaturgie: Elisabeth Tropper, Assistenzen: Brigitte Schima, Nora Molitor, Mascha Euchner-Martinez, Lichtdesign: Sofie Thyssen, Ton: Bastian Essinger, Gastspiele: Andrea Tietz/att

Mit: Tanya Erartsin, Inka Löwendorf/Katrin Brockmann, Sascha Ö. Soydan


Pressestimmen:
 

Der starke Applaus zeigt ebenfalls, wie wichtig das Thema Integration auch
auf der Bühne ist. 
                                                                                                               

                                                                                            (Wiesbadener Tageblatt 7.05.2011)

 

So gelingt es dem Ensemble, das Milieu von Mariam und die Stimmung auf Neuköllns Strassen realistisch nachzuahmen. Die Darstellung auf der Bühne wechselt gekonnt zwischen einem berührend realistischen Spiegel des Umfelds und einer humorvoll zugespitzten Parodie.                                                                                                          

                                                                                                       (Berner Zeitung 4.05.2011)

 

Dem Vater geht Mariams Drang nach Deutscher Teenagernormalität zu weit, er sperrt sie ein. Wann sie wieder raus dürfe, fragt die Tochter. <<Wenn dein Mann dich holt. >> Es wird keine Traumhochzeit geben.                                                                               

(Der Bund 4.05.2011)

 

Als Mariams Freundin Lena meint: „Ein Tag mit meinen Eltern und du drehst durch“, entgegnet Mariam: „Ein Tag mit meinen Eltern und du bist tot.“ […] Die Story lässt eine Klischeegeschichte, die bestens in die derzeitige aufgeregte Integrationsdebatte passt, vermuten. Doch Nicole Oder vom Heimathafen Neukölln schafft es mit ihren drei Schauspielerinnen […] einen Ton zu treffen, der perfekt zwischen Lässigkeit, Betroffenheit und Selbstironie ausbalanciert ist, so dass jede Effekthascherei im Keime erstickt wird.                              

(Hamburgtheater 4.02.2011)

 

ArabQueen“ befeuert nicht die erhitzte Debatte um Integrationsverweigerer, sondern nähert sich dem Thema unsentimental in einem direkt dem Kiez abgeschauten Theatertrip. […] Wahrhaft ein kleines Off-Wunder.                                                          

(Hamburger Abendblatt 2.02.2011)

 

Sie will keinen Sex vor der Ehe. Aber wenn, dann will sie aus Liebe heiraten und nicht einem fremden Mann zugeteilt werden wie ihre Mutter. Was sie will ist Menschenrecht.

                                                                                               

(Neues Deutschland 19.11.2010)

 

„Arabqueen" ist Völkertheater ohne Scheuklappen und Böswilligkeit, dafür mit Biss und Herz.                                                                                                       

                                                                                                     (zenithonline.de 17.11.2010)

 

So pendelt der Abend zwischen Härte und Poesie, zwischen Aggression und Zärtlichkeit- ganz wie das Mädchen zwischen ihren beiden- so unterschiedlichen Welten.

 

                                                                                            (Märkische Allgemeine 16.11.2010)

 

Die Inszenierung hat nichts Spekulatives, nichts nach Brisanz-Kitzel Heischendes. Vor allem ist sie großartig gespielt: Die drei treffen einen Ton zwischen dramatischem Realismus und ironischer Distanz, der nie larmoyant zu werden droht.                                

(Der Tagesspiegel 16. 11.2010)

 

Ein probates Mittel gegen Vorurteile: Wo in pauschalisierenden Statistiken und Sprücheklopfereien über die Köpfe der einzelnen Menschen hinweggegangen wird, braucht es solches Theater, das von ihrem Leben, ihren Gefühlen und Ängsten erzählt.        (taz 15.11.2010)

 

Ein Jugendstück der Extraklasse.(…) Ein Theaterknall wie einst in Ibsens „Nora“. So donnern Emanzipationsbewegungen.   

(Berliner Zeitung 15.11.2010)

 

Dass auf der Bühne viel viel mehr von den Ambivalenzen eines solchen Lebens zu sehen ist als in Balcis Buch, liegt an Regisseurin Nicole Oder, der weniger an einer politischen Botschaft zu liegen scheint als daran, die Klischees von Kopftuchzwang und Integrationsverweigerung mit Leben zu füllen. Vor allem aber liegt es an den drei sensationellen Schauspielerinnen.         

 

                                                                 (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 14.11.2010)

 

Inszeniert mit viel Witz und unaufgeregter Selbstverständlichkeit. (…) Nicht nur ein Lehr –, sondern auch ein Mutmach-Stück.                                          

(Berliner Morgenpost 14.11.2010)

 

Jenseits von Klischees und Rollenbildern: Das beständige Hin- und Her-Springen zwischen den Figuren spiegelt das emphatische Prinzip wieder, das Sich-Hineinversetzen in andere, für das hier letztlich geworben wird. Wo hört das Klischee auf, wo fängt der Mensch an? – scheint diese Spielweise beständig zu fragen. (…) Wo, wenn nicht hier? Wann, wenn nicht jetzt?

 

                                                                                                       (nachtkritik.de 12.11.2010)